Nachhaltig umziehen und lagern

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Wenn man an Nachhaltigkeit und grüne Konsumalternativen denkt, hat man nicht sofort Plastikboxen vor Augen. Man denkt eher an Holz, natürliche Rohstoffe und Ähnliches. Aber manchmal muss man einen Schritt weiter denken!

Inhalt des Artikels

Ein junges Unternehmen startet mit einer innovativen und einzigartigen Alternative zu veralteten Umzugs- und Lagermodellen.

Letztes Jahr sind in Deutschland etwa 10 Mio. Menschen umgezogen (Quelle: Statista 2014). Besonders häufig ziehen die Deutschen innerhalb einer Stadt um. Die Gründe, für einen Umzug sind vielfältig und individuell – eine eigene Wohnung mieten, mehr Platz für die Kinder haben oder das gemeinsame Nest bauen. Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?! Bei jedem Umzug produziert man Unmengen an Papiermüll. Alles wird in Pappkartons verstaut, mit Zeitungen gepolstert und mit Packpapier eingewickelt. Wenn man sich anschaut, wie viele Kisten nötig sind, um den Hausstand zu transportieren, ist man jedes Mal wieder vollkommen überrascht. Aufgrund ihrer Beschaffenheit halten die Umzugskartons in den seltensten Fällen mehreren Umzügen stand. Viele Menschen haben zudem nicht die Muße oder den Platz, die Kisten für den erneuten Gebrauch zu lagern. Daraus resultiert, dass im letzten Jahr etwa 300 Mio. Umzugskartons im Einsatz waren, wenn man davon ausgeht, dass jede Person 30 Boxen verwendet hat.

Altpapier kann auch keine Wunder bewirken!

Diese riesigen Mengen an Papier können aufgrund der Faserbeschaffenheit des Materials höchstens 5-mal recycelt werden. Deutschland ist in diesem Zusammenhang ein Meister des Recycelns – Altpapier wird mittlerweile fast überall eingesetzt. Obwohl also an dieser Stelle viel für die Ressourcenschonung getan wird, kann der Bedarf an Papier und Pappe keinesfalls mit den Beständen deutscher Wälder gedeckt werden. Nur etwa 7% des Papiers in Deutschland stammt auch aus deutschen Wäldern (Quelle: http://trenntstadt-berlin.de/papier/#.VGoMIcl0nhQ). Zusätzlich muss bei jedem Recycling-Vorgang neues Fasermaterial zugegeben werden.

Einfach umziehen. Clever lagern.

Da also die Nutzung von Pappkartons zu Umzugs- und Lagerzwecken eine Vielzahl von Nachteilen mit sich bringt, schien es Box at Work an der Zeit über Alternativen nachzudenken.

An seinen Umzugskartons hängt niemand, oder? Wieso dann nicht Kartons teilen? Teilen statt besitzen – ein nachhaltiger Trend, der das Problem lösen kann. Indem also robuste Plastikboxen vermietet werden, kann ein und dieselbe Box für bis zu 400 Umzüge oder Lagerungen genutzt werden. Eine Box ersetzt so 400 Pappkartons und ist zudem noch günstiger als handelsübliche Modelle aus Pappe. Zudem sind diese Boxen größer und stabiler – sie können also wirklich vollgepackt werden. Nachdem eine Box ihren 400-fachen Dienst getan hat, wird sie von Box at Work recycelt und zu einer neuen Box verarbeitet – ohne Materialverlust, ohne Zugabe von neuem Plastik.

Offensichtlich scheint Berlin für so eine Idee mehr als bereit zu sein. Begrenzter Wohnraum und Gentrifizierung zwingen viele Bewohner der Hauptstadt dazu, entweder unter beengten Verhältnissen zu leben oder umzuziehen. Mit diesem neuen Service besteht jetzt die Möglichkeit, günstig Dinge, die man nicht täglich nutzt, zu lagern oder beim Umzug Geld und Zeit zu sparen. Neben den Boxen können so auch andere Gegenstände, wie Fahrräder oder Koffer gelagert werden.

Und genau darin liegt auch die Einzigartigkeit dieses Konzepts: Der kostenlose Liefer- und Abholservice macht die Fahrt ins Selfstorage-Lager überflüssig, ebenso wie die Fahrt in den Baumarkt um Kartons zu kaufen. Umziehen und Lagern wird günstiger, bequemer und grüner!

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Über Robert Zimmermann 56 Artikel
Ich bin Diplom-Geograph mit dem Schwerpunkt Stadtgeographie und Einzelhandelsentwicklung und neben geographischen Fragestellungen auch sehr an den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Verbraucherschutz interessiert. Hier geht es meinem Google+ Profil