Plastiktüten im Handel: Der Anfang vom Ende

Plastiktüten

Das Plastik-Problem wurde in diesem Blog schon ausführlich angesprochen. Hat man vor einigen Jahren noch in jedem Supermarkt gratis Plastiktüten für die Einkäufe bekommen ändert sich momentan einiges bei diesem Thema.

Inhalt des Artikels

Aktuelle Situation:

Im Handel gibt es, wohl aus Angst vor staatlichen Interventionen, momentan viel Bewegung. Zumindest die gratis Plastiktüten scheint es immer seltener zu geben:

  • Rewe stoppt den Verkauf von Plastiktüren, mit Ausnahme der Obsttüten (siehe u.a. Spiegel Online)
  • DM stoppt den Verkauf von gratis Plastiktüten, verlangt also jetzt einen kleinen Unkostenbeitrag (siehe a.a. Süddeutsche Zeitung)
  • Auch weitere Anbieter wie C&A und Globetroter geben Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr heraus (siehe u.a. SWR)

 

Plastiktüten
© stockWERK / Fotolia

 

Alternativen zur Plastiktüten:

Es gibt unter anderem folgende Alternativen zu Plastiktüten

  • Baumwolltaschen
  • Jutetaschen
  • Permanent-Tragetaschen
  • Kartons
  • Papiertüten

Was die Müllvermeidung angeht sind alle Alternativen besser als Plastik, da sie entsprechend besser abbaubar sind und nicht zu massiven Verunreinigungen der Umwelt führen. Nur ideal sind sie deswegen auch nicht. Woran liegt das? Zur Herstellung einer Baumwolltasche werden zum Beispiel große Mengen Wasser benötigt, zudem werden Pestizide, Herbizide und Düngemittel eingesetzt. Bei der Herstellung von Papiertüten kommen eine Reihe von Chemikalien zum Einsatz und selbst Bio-(Plastik)tüten sind nicht 100% umweltfreundlich, da diese teilweise verbrannt werden müssen.

Die umweltfreundlichste Variante ist daher, unabhängig vom Material einer Einkaufstüte, diese solang wie möglich zu nutzen um die Stückzahl zu reduzieren. Deswegen ist von Einkaufstüten grundsätzlich abzuraten. Besser sind hochwertige und langlebige Einkaufstaschen oder Rucksäcke. Natürlich sind diese in der Herstellung aufwendiger und müssen auch entsprechend entsorgt werden aber je länger man diese Taschen nutzt, desto besser ist natürlich die Umweltbilanz. Ein weiterer Tipp ist natürlich die Menge zu reduzieren. Hat man, z.B. aus modischen Gründen, eine Vielzahl von Einkaufstaschen ist die Ökobilanz natürlich ebenfalls nicht ideal.

Was der Handel tun kann

Der Handel kann weiter konsequent Plastiktüten aus dem Sortiment nehmen, bzw. so teuer machen, dass diese für Kunden unattraktiv sind. Auch für Obsttüten aus Plastik sollten Alternativen gefunden werden. Auch ein wichtiger Punkt sind die Produktverpackungen. Viele Supermärkte verpacken bereits kleine Obst- und Gemüsemengen in Plastik oder anderen unnötigen Verpackungen. Hier kann viel getan werden!

Was der Verbraucher tun kann

Es wäre sehr einfach auf den Handel zu schimpfen weil dieser ja nur eine bestimmte Nachfrage befriedigt. Wenn Verbaucher Plastiktüten konsequent ablehnen, die vom Handel angebotenen Alternativen möglicht lange nutzen oder noch besser einfach auf Rucksäcke oder Einkaufstaschen umsteigen kann mit einfachen Mitteln bei der Einsparung von Plastik helfen.

Über Robert Zimmermann 56 Artikel
Ich bin Diplom-Geograph mit dem Schwerpunkt Stadtgeographie und Einzelhandelsentwicklung und neben geographischen Fragestellungen auch sehr an den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Verbraucherschutz interessiert. Hier geht es meinem Google+ Profil