Bio-Lebensmittel: Gesunde Ernährung mit gutem Gewissen

Bio-Produkte stehen hoch im Kurs. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich beim
Einkaufen ganz bewusst für Bio-Produkte. Noch ist der Anteil der Bio-Lebensmittel
gemessen am Gesamtumsatz des Lebensmittelhandels recht gering. Doch die Branche
verzeichnet jährlich beachtliche Zuwachsraten. Das ist erfreulich, denn es gibt viele gute
Gründe, Bio-Lebensmittel zu bevorzugen.

Was ist das Besondere an Bio-Lebensmitteln?
Viele glauben, Bio-Lebensmittel wären eine moderne Erfindung. Tatsächlich hat dieser Trend
bereits eine fast 100jährige Geschichte. Bereits in den 1920er Jahren schlossen sich Landwirte
im Demeter-Verband zusammen. Ihr Ziel war es, neuartige Landwirtschaftsmethoden zu
entwickeln und der bereits damals aufkommenden Massenproduktion von Nahrungsmitteln
etwas entgegen zu setzen. Rudolf Steiner entwickelte zu dieser Zeit die Grundsätze der
biologisch-dynamischen Landwirtschaft, an denen sich heute noch heute die Bio-Landwirte
orientieren.

Weitgehender Verzicht auf den Einsatz von Chemie
Einer der entscheidenden Unterschiede zwischen der biologischen und der konventionellen
Pflanzenproduktion ist der weitgehende Verzicht auf Kunstdünger und andere Chemikalien.
Stattdessen nutzen Bio-Landwirte den natürlichen Kreislauf. Sie nutzen die wertvollen
Bestandteile, die im Mist und in pflanzlichen Abfällen enthalten sind, und bringen sie als Mist
oder Kompost auf den Feldern aus.

Weiterhin nutzen Bio-Landwirte bewusst das Wissen und die Erfahrung ihrer Vorfahren:
Beispielsweise sorgen sie durch einen klugen Fruchtwechsel dafür, dass auf allen Flächen im
regelmäßigen Wechsel Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoff bedarf angebaut werden.
Schonende Bodenbearbeitung und der Verzicht auf Mineraldünger wirken sich positiv auf die
Bodenstruktur aus. Die Mikroorganismen werden gefördert und der Boden wird nachhaltig
bewirtschaftet. Schädlinge können auf diese Weise ebenfalls deutlich besser unter Kontrolle
gehalten werden, sodass die Bio-Landwirte auf den Einsatz von Pestiziden weitgehend
verzichten können.

Ökologische Aspekte der Produktion von Bio-Lebensmitteln

Ein Plus an Geschmack

Durch den generell niedrigeren Wassergehalt in Bio-Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind
Geschmacks- und Aromastoffe konzentrierter vorhanden. Geschmackstests haben gezeigt,
dass organisch gedüngte Mohren und Kartoffeln aromatischer schmecken. Apfel wurden als
erfrischender, apfeltypischer und fester im Fruchtfleisch bewertet.

Kaum Zusatzstoffe in Lebensmittel

In Bio-Produkten sind nur ein Zehntel der Zusatzstoffe erlaubt, die in konventionellen zum
Einsatz kommen. Konservierungsmittel und Farbstoffe gibt es nicht. Damit sind die Risiken,
an Allergien zu erkranken, deutlich geringer.

Niedrige Nitratgehalt

Biologisch erzeugtes Gemüse speichert deutlich geringere Mengen an Nitrat als konventionell
angebautes. Grund: Chemisch-synthetische Stickstoffdünger und leicht lösliche Phosphate
sind nicht erlaubt. Stattdessen arbeiten Bio-Bauern mit unterschiedlichen Fruchtfolgen auf
dem Acker. So bauen sie abwechselnd auch Leguminosen, wie Bohnen oder Klee, an, die mit
Hilfe von Bodenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und damit den Boden anreichern.
Die Gefahr, Nitrate aufzunehmen, die im Körper in Krebs erregende Nitrosamine
umgewandelt werden, ist bei Bio-Gemüse kaum gegeben.

Völliger Verzicht auf Gentechnik

Im ökologischen Landbau ist der Einsatz von Gentechnik streng verboten. Die EU-Öko-
Verordnung von 1999 schließt den Einsatz von Gentechnik aus. Die ist mit den Grundsätzen
der ökologischen Landwirtschaft, natürliche Regelmechanismen und Kreislaufe der Natur zu
unterstutzen, nicht vereinbar. Der Öko-Landbau setzt sich auch gegen die fortschreitende
Gentechnik im konventionellen Anbau ein. Wind und Insekten können mit den Pollen das
veränderte Erbgut der Genpflanzen auch auf unveränderte Pflanzen u

Fazit:

Wer sich gesund ernähren möchte und bei seinen Kaufentscheidungen gleichzeitig an den
Schutz unserer Umwelt denkt, kommt an Bio-Lebensmitteln nicht vorbei. Obst, Gemüse und
Fleisch aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft schmeckt hervorragend und enthält mehr
wertvolle Vitamine und Mineralien als Nahrungsmittel aus konventioneller Produktion.
Außerdem sorgen Bio-Bauern, dafür, dass der Boden, die Luft und das Wasser als
lebenswichtige Ressourcen geschont werden. Es leuchtet ein, dass der Aufwand und damit
auch der Preis von Bio-Produkten etwas höher ist. Es lohnt sich jedoch, beim Einkauf etwas
tiefer in die Tasche zu greifen – der eigenen Gesundheit und der Umwelt zuliebe.

Über Robert Zimmermann 56 Artikel
Ich bin Diplom-Geograph mit dem Schwerpunkt Stadtgeographie und Einzelhandelsentwicklung und neben geographischen Fragestellungen auch sehr an den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Verbraucherschutz interessiert. Hier geht es meinem Google+ Profil